MAYDAY MAYDAY MAYDAY !!! Feuerwehrtaucher in Not

EMRIC Partner beüben "Taucher in Not" gemeinsam mit der Uniklinik RWTH Aachen Samstag, 27. Juli 2019, kurz nach halb zehn.

Aufregung am Hafen von Papenhoven (Born/Niederlande).
Ein Feuerwehrtaucher verstrickte sich während eines Tauchgangs auf dem Grund des Hafens im Unrat und konnte nicht mehr selbstständig auftauchen.
Der Leiter des Tauchteams startete das Verfahren "Taucher in Not".


Unmittelbar bevor der Sicherheitstaucher den verunfallten Taucher erreichen konnte, befreite sich der Taucher und verletzte sich schwer an der Lunge sodass es zu einem Pneumothorax kam. Anschließend schoß er ohne Dekompressionspausen aus über 10 Metern Tauchtiefe viel zu schnell nach oben auf.


Der Sicherheitstaucher brachte seinen schwer verletzten Kameraden unverzüglich an Land. Nach der Erstversogung des Tauchers übernahm der Rettungsdienst die weitere Versorgung des Patienten.
Die Mitglieder des Tauchteams befolgten weiter das Verfahren und sicherten die Ausrüstung für spätere Untersuchungen. Zur medizinischen Versorgung wurde der Taucher mit dem Rettungswagen in die 45 km entfernte Uniklinik RWTH Aachen gebracht. Auch hier wurde die Übung bis in den Schockraum/Dekompressionskammer fortgeführt.

Zum Glück war es eine Übung!

Der Unfall während der Tauchübung wurde in Szene gesetzt und war dem Einsatzteam zuvor nicht bekannt. Der Zweck dieser Übung war nicht das Tauchen als solches, sondern die Verlegung eines verletzten niederländischen Feuerwehrtauchers in eine deutsche Klinik mit Maximalversorgung.
Der Transfer von Patienten im Grenzgebiet hin und her ist eine tägliche Aufgabe, nicht jedoch von verunglückten Feuerwehrleuten.

In den Niederlanden werden Feuerwehrleute mit Verletzungen (Traumaverletzungen) in der Regel in spezielle Behandlungeszentren in Amsterdam oder Den Helder gebracht. Hier gibt es Druckkammern die bei einem Dekompressionsunfall eingesetzt werden können.
Beides sind gute Behandlungszentren, die jedoch geografisch ungünstig weit entfernt im Vergleich zur Nähe der Uniklinik RWTH Aachen sind.
Um einen verunfallten Taucher mit einem solchen Trauma schnell behandeln zu können, suchten die Führungskräfte der Feuerwehrtaucher im nähren Umkreis nach Behandlungsmöglichkeiten. Zu diesem Zweck wurde im Vorfeld dieser Übung das EMRIC Netzwerk genutzt und rasch kam es zu Reaktionen und Hilfsangeboten.

 


Schnell entstand der Kontakt zur Uniklinik RWTH Aachen. Die Notaufnahme des Klinikums verfügt über Wissen und Ausstattung, mit denen eine Maximalversorgung solcher Verletzungsmuster sichergestellt werden kann incl. der Zuführung in eine Dekompressionskammer des HBO Zentrums.

Eine große Erleichterung und maximal schnelle Versogung für Feuerwehrtaucher mit derartigen Verletzungen im Grenzgebiet.

Zusammenfassend kann man sagen das diese Übung reibungslos verlaufen ist. Es gab keinerlei Spachbarrieren oder zeitaufwändige Formalitäten zwischen den niederländischen Rettungskräften und dem deutschen Team in der Notaufnahme der Uniklinik RWTH Aachen mit dem leitendem Arzt Priv.-Doz. Dr. med Jörg Christian Brokmann.

Die Übergabe an der Unfallstelle sowie später in der Notaufnahme erfolgte klar und zügig. Die Struktur und weitere Versorgung vom Team im Schockraum der Notaufnahme war großartig!

Abschließend möchte ich mich vorallem bei Marian Ramakers von EMRIC bedanken.

Es  war ein sehr beeindruckender Tag an der Kamera und eine gute Zusammenarbeit mit allen Einheiten. Ebenfalls auch ein großes Dankeschön an die niederländische Berufsfeuerwehr mit Thei Weelen und Luc Schryvers für diese besonderen Einblicke der Feuerwache und später während der Übung.
Zum Schluß ein großes Dankeschön an Dr. med. Jörg Brokmann sowie der Uniklinik RWTH Aachen.

Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen das Foto,- und Videoaufnahmen in Krankenhäusern insbesondere auch in Notaufnahmen verboten sind! Bei dieser Übungsdokumentation gab es während der Planungsphase im Vorfeld Absprachen und Genehmigungen seitens der Kommunikation der Uniklinik RWTH Aachen sodass diese Dokumentation im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Nacharbeit dieser Übung möglich war.

Die vollständige Video,- und Bilddokumentation liegen den mitübenden Einheiten vor.
Text: Thei Weelen (Brandweer Süd Limburg)
Text/Bilder: Monika Corsten (Feuerwehrfotografie -Bilderzoom Aachen)

 











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